Lernbegleiter sollen Jugendliche unterstützen
HEDDESHEIM: Neues Projekt an der Johannes-Kepler-Hauptschule / Ehrenamtliche Helfer werden gesucht
Der Übergang von der Schule in den Beruf wird für Jugendliche immer schwieriger - nicht nur, aber gerade für Hauptschüler. Einerseits haben gerade unter diesen einige Schwierigkeiten beim Lernen, andererseits steigen die Anforderungen in der Arbeitswelt stetig und viele Betriebe bemängeln die schulische wie soziale Eignung potenzieller Auszubildenden.
Das Kultusministerium hat vor diesem Hintergrund ein auf vier Jahre angelegtes Projekt ins Leben gerufen, bei dem Jugendliche ehrenamtliche Unterstützung erhalten. Titel: "Individuelle Lernbegleitung für Jugendliche beim Übergang zwischen Schule und Beruf". Für das Landesprogramm erhielten 34 Träger den Zuschlag, darunter die Weinheimer Jugendagentur Job Central, die das Projekt nun auf regionaler Ebene umsetzt.
In der Gemeinde Heddesheim und der Johannes-Kepler-Schule hat Job Central nun einen neuen Kooperationspartner gefunden. Auch an der Kepler-Schule sollen fortan Ehrenamtliche einen Beitrag leisten, wenn es darum geht, Jugendliche fit für das Berufsleben zu machen. "Jetzt hoffen wir, engagierte Personen zu finden, die Lust haben, als Lernbegleiter zu fungieren", erklärt Sabine Beckenbach von Job Central. Angesetzt werden soll dabei - möglichst schon vor den Sommerferien - in der jetzt siebten Klasse. Ausgewählten Schülerinnen und Schülern mit Leistungsdefiziten sollen die Lernbegleiter während des achten Schuljahres insbesondere in den Kernfächern Mathe, Deutsch und Englisch zur Seite stehen. Es gehe dabei, wie Beckenbach und Kepler-Rektorin Hiltrud Rudolf betonen, um die Förderung von reinen Grundkenntnissen. Das heißt, die potenziellen Ehrenamtlichen müssen keineswegs ausgebildete Lehrkräfte oder auf diesen Gebieten besonders qualifiziert sein.
Über die rein fachliche Förderung hinaus könnten die neuen Ansprechpartner auch Kompetenzen - wie Zuverlässigkeit, Sorgfalt und ähnliches - vermitteln, die im Berufsleben eine Schlüsselrolle spielen. Über die persönliche Betreuung und Beziehung hofft man, die Jugendlichen noch besser zu erreichen als im Klassenverband.
Ganz zentraler Punkt in dem Projekt ist freilich die Mitarbeit seitens der Schülerinnen und Schüler. "Eine Grundmotivation der Jugendlichen ist Voraussetzung", betont auch Jugendsozialarbeiter Uli Biedermann, der für interessierte Lernbegleiter als Ansprechpartner bereit steht. Vornehmlich werden mit dem Angebot also Schülerinnen und Schüler angesprochen, die trotz Leistungsschwächen ein Potenzial für die Förderung mitbringen - und das beinhaltet natürlich auch den Willen, selbst mitzuarbeiten.
Den Zeitaufwand der Lernbegleiter beziffert Beckenbach auf etwa ein bis drei Stunden wöchentlich. Selbstverständlich stehen die Ehrenamtlichen in engem Austausch mit den Klassenlehrern und werden zusätzlich von erfahrenen Fachkräften begleitet, geschult und unterstützt. Ansprechpartnerinnen in der Schule sind Ursula Gerold und Sigrid Wiedeck, Schirmherr des Heddesheimer Projekts ist Bürgermeister Michael Kessler.
Info-Abend für Interessierte, die sich als Lernbegleiter/in engagieren wollen: Dienstag, 27. März, 19 Uhr, Raum 111 in der Kepler-Schule. Ansprechpartner: Uli Biedermann, Telefon 06203/49 22 93 oder Mail: jugendhaus-just@t-online.de.
agö
Mannheimer Morgen
26. März 2007
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